POSITION, STRUKTUR UND AUFBAU

Enterprise Architektur-Team

Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, Ihr Enterprise Architektur Team aufzustellen – aber es gibt einige Strategien, die den Prozess erleichtern.

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Die Rolle von EA in Unternehmen

Der Business Case von Enterprise Architektur wirkt sich auf die Team-Position innerhalb des Unternehmens aus. Diese Position hat einen großen Einfluss auf die Struktur des EA-Teams. Dies sollten Sie beim Aufbau Ihres EA-Teams berücksichtigen.

EA wirkt sich direkt auf die Teamrollen aus. So wird sichergestellt, dass die Geschäftsziele mithilfe von EA erreicht werden können.

Es gibt drei Positionen, in denen das EA-Team in Unternehmen in der Regel angesiedelt ist:

1. Funktionszentrierte EA

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Abbildung 1: Position eines funktionszentrierten EA-Teams (Open Group)

Eine funktionszentrierte EA positioniert sich innerhalb der verschiedenen funktionalen Bereiche eines Unternehmens.

Ziel ist es, die übergreifende Geschäfts- und Prozessarchitektur, die Technologiebeschaffung und die Verwaltung der Betriebskosten zu berücksichtigen.

2. IT-zentrierte EA

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Abbildung 2: Position eines IT-zentrierten EA-Teams (Open Group)

In einem IT-zentrierten EA-Team arbeiten unterschiedliche IT-Architekten zusammen. Abhängig von der Ausrichtung der IT-zentrierten EA, werden die Ergebnisse der Aktivitäten beeinflusst.

Diese Aktivitäten hängen von den Bedürfnissen des Unternehmens und des CIO ab. Möglich wären etwa Kostenoptimierung, erhöhte Agilität oder die kontinuierliche technologische Weiterentwicklung, um mit dem Markt Schritt zu halten.

📚 Ähnliches Thema: Gehört Enterprise Architektur zur IT? (Englisch)

3. Strategiezentrierte EA

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Abbildung 3: Position eines strategiezentrierten EA-Teams (Open Group)

Dieser EA-Form nutzt Technologien, um das Unternehmen voranzubringen und bietet den höchsten Mehrwert für moderne EA.

Unternehmen mit einer strategiezentrierten EA profitieren davon, Teammitglieder aus den unterschiedlichsten Bereichen und mit verschiedenen Blickwinkeln einzustellen, die alle ein Ziel verfolgen: die Erreichung eines nachhaltigen, strategischen Vorteils.

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Die Struktur von EA-Teams anhand des Reportings

Enterprise Architektur Teams unterscheiden sich in ihrer Struktur, Größe sowie Zusammensetzung und sind daher für jedes Unternehmen einzigartig.

Enterprise Architecture Team Structure

Abbildung 4: Drei Arten zur Organisierung von EA-Teamstrukturen (Englisch)

Es gibt keine perfekte Blaupause, um ein EA-Team zu erstellen. Dennoch sollte die Gründung eines solchen Teams vom EA Business Case getragen werden.

Da sich Unternehmen kontinuierlich verändern, sind auch die EA-Teams keine starren Konstrukte und wandeln sich mit der Zeit.

📚 Ähnliches Thema: Aufbau einer Reporting-Struktur für EAs (Englisch)

1. Zentralisiertes Team

In einem zentralisierten EA-Team berichten alle Business Architects an einen Team Leader. Dieser Leader (auch als Chief Enterprise Architect bekannt) gibt die Richtung der EA-Aktivitäten an. Der Leader fungiert als Brücke zwischen seinen Teammitgliedern und den Stakeholdern; er führt konsistente Praktiken ein und sorgt für eine einheitliche EA im gesamten Unternehmen.

Diese Teamstruktur eignet sich besonders für kleine Unternehmen mit wenigen sich überschneidenden Domänen. Hier hat das Team einen Überblick über die gesamte Technologieinfrastruktur.

Der Vorteil dieser Reporting-Struktur besteht in der Verwaltung – mit nur einem verantwortlichen Architect ist die Kommunikation mit hochgestellten Stakeholdern einfacher.

In diesem Modell muss der Leader sein Team effizient anleiten können. Herausforderungen können entstehen, weil die EA-Aktivitäten als getrennt von den unterstützten Geschäftsbereichen angesehen werden können.

2. Dezentralisiertes Team

In einer dezentralisierter EA-Teamstruktur berichten Business Architects an unterschiedliche Leader. Es gibt mehr als nur einen Senior Architect, der für eine Domäne verantwortlich ist. Zu den Domänen zählen etwa IT, Strategie, Business, etc.

Sie sind Experten in ihrer Domäne, was zu einer höheren Akzeptanz und Einbindung der Stakeholder führt. Diese Reporting-Struktur eignet sich eher für große Unternehmen mit komplexen Technologie- und Business-Infrastrukturen.

Herausforderungen können durch eine fehlende integrierte Architektur und inkonsistenten Praktiken entstehen. Außerdem ist diese Struktur viel komplexer zu verwalten.

3. Hybrides Team

Bei der hybriden Teamstruktur handelt es sich um eine Mischung aus einem zentralisierten und einem dezentralisierten EA-Team.

In diesem Modell sind einige Business Architects direkt und zentral einem Chief Architect unterstellt, während andere an verschiedene Leader berichten. Auch diese Struktur eignet sich besonders für größere Unternehmen.

Zu den Vorteilen hybrider EA-Teams gehören einheitliche Praktiken, eine integrierte Architektur und eine bessere Stakeholder-Akzeptanz.

Genau wie bei der dezentralisierten Struktur gestaltet sich auch hier die Verwaltung und Kontrolle des hybriden Teams etwas schwieriger im Vergleich zum zentralisierten Team.

[FORTSETZUNG UNTEN] 

Die Struktur von EA-Teams anhand des Projektmanagements

Wie pmi.org beschreibt, gibt es in Bezug auf das Projektmanagement drei Strategien, anhand derer Architects ihr Team zusammenstellen und strukturieren können. Dazu zählen:

  • Kollaborative EA
  • EA-as-a-Service
  • Große EA-Struktur

Jeder der oben erwähnten Punkte ist ein möglicher Startpunkt, von dem aus Sie Ihren Ansatz je nach Anwendungsfall anpassen können.

1. Kollaborative EA

Kollaborative EA-Teamstrukturen werden verwendet, um Solution Teams zu unterstützen. Jedes Team hat einen designierten Architektur Owner (AO; Architekturverantwortlicher), der in der Regel ein Agile Solution Architect ist.

Diese Person ist dafür verantwortlich, sein Team durch Entscheidungsprozesse zu leiten und andere Teams in den Themengebieten Architektur und Design zu coachen.

Der AO muss ein fundiertes Verständnis der Enterprise Architektur haben, genauso wie für die Anforderungen und Bedürfnisse des Unternehmens. Außerdem muss er in der Lage sein, eng mit den anderen Architects seines Teams zusammenzuarbeiten.

Diese Teamstruktur wird in der Regel von Unternehmen verwendet, die bereits über eine ausgereifte Enterprise Architektur verfügen sowie für große Programme, die die Arbeit eines kooperativen EA-Teams erfordern.

Die Herausforderungen: Bei diesem Modell müssen die Delivery Teams und Enterprise Architektur Teams ihre eigenen AOs benennen. Sie müssen außerdem für eine reibungslose Kommunikation zwischen den verschiedenen Architektur Teams und den Stakeholdern sorgen.

2. EA-as-a-Service

Beim EA-as-a-Service-Team reichen Stakeholder aus externen Teams im Unternehmen eine Anfrage ein, die das EA-Team bearbeiten soll.

Die Arbeit umfasst meist die Überprüfung von Prozessen und Beratung bzw. Hilfestellung zu ihrer Architektur. Diese Art der Teamstruktur findet sich häufig in Unternehmen, in denen EA neu eingeführt wurde.

Die Herausforderungen: Ein großes Problem dieses Ansatzes sind begrenzte Finanzmittel (Unterfinanzierung). Außerdem kann dieser Ansatz schnell dazu führen, dass sich EA zu einer dokumentationslastigen Überprüfungsinstanz entwickelt.

3. Große EA-Struktur

Eine große EA-Teamstruktur wird in Unternehmen genutzt, in denen Delivery Teams aus Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden, Mitarbeitern bestehen. Daher braucht es hier einen ausgefeilteren Ansatz zur Strukturierung der EA-Aktivitäten.

Dies erfordert einen mehrstufigen Ansatz basierend auf Regionen oder Domänen. Hier ein Beispiel:

  • Erste Stufe: Das erste Team arbeitet an einer regionalen Geschäftseinheit, d. h. an der regionalen Versicherung in Europa
  • Zweite Stufe: Das zweite Team arbeitet an der Region als Ganzes (in dem Fall also ganz Europa)
  • Dritte Stufe: Das dritte Team befasst sich mit dem gesamten Unternehmen

Die Herausforderungen: Aufgrund der Projektgröße und der involvierten Teams kann es zu Problemen in der Zusammenarbeit kommen. Dennoch sollte dieser Ansatz die Gesamtstruktur des Unternehmens widerspiegeln.

 

Wie baut man ein neues EA-Team auf?

Wenn Unternehmen zum ersten Mal ein EA-Team aufstellen, sollten einige Schritte berücksichtigt werden. Enterprise Architects brauchen einen organisierten Ansatz, der die sich verändernde Geschäftsstrategie berücksichtigt.

Diese 6 Fragen sollten Sie beim Aufbau eines neuen EA-Teams beachten:

  1. Welche sind Ihre Ziele?
  2. Wer sind Ihre Stakeholder?
  3. Wie können Sie die Stakeholder einbinden?
  4. Wie soll Ihre Teamgröße und Teamstruktur aussehen?
  5. Welche Lösungen brauchen wir?
  6. Wie können wir die Unterstützung im Unternehmen gewinnen?

Im nächsten Abschnitt wird detailliert auf die Zusammensetzung eines erfolgreichen Enterprise Architektur Teams eingegangen.

1. Definieren Sie den Umfang und die Ziele des Teams

Bevor Sie Ihr EA-Team zusammenstellen, müssen Sie die Ziele und die Aufgaben des Teams festlegen. Dafür müssen Geschäftsprozesse, IT-Systeme und andere Infrastrukturelemente analysiert und ermittelt werden, damit das Team Lösungen bieten und einen wahren Mehrwert schaffen kann.

📚 Ähnliches Thema: Neun typische EA-Anwendungsfälle

2. Bestimmen Sie die Zusammensetzung des Teams

Es ist wichtig, dass Sie Rollen mit den richtigen Verantwortlichkeiten wählen, um die in den frühen Phasen des Teambildungsprozesses festgelegten Ziele zu erreichen. Sobald der Umfang und die Ziele definiert sind, wird im nächsten Schritt das Team aus IT-Architekten, Analysten und anderen Spezialisten zusammengestellt. Dazu zählen etwa Projektmanager, Solution Architects, Business Analysts, IT-Spezialisten usw.

3. Teammitglieder anwerben

Im nächsten Schritt werden die richtigen Kollegen mit den passenden Fähigkeiten und Erfahrungen für Ihr Team rekrutiert. Hierfür müssen Sie mit der Personalabteilung oder Personalvermittlungsagenturen zusammenarbeiten, und ihnen die erforderlichen Qualifikationen und Anforderungen mitteilen, damit Sie die richtigen Mitarbeiter für Ihr Team erhalten.

Die Personalabteilung bzw. die Agentur reviewen Lebensläufe, führen Vorstellungsgespräche und wählen mit Ihnen gemeinsam die richtigen Kandidaten für das Team aus.

4. Governance herstellen und Betriebsmodus festlegen

Da Ihr Team langsam Gestalt annimmt, müssen Sie im nächsten Schritt EA-Governance etablieren und festlegen, wie das Team arbeitet.

Dazu gehört der Ablauf der Entscheidungsfindung, die Reporting-Struktur und die teamübergreifende Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen.

In diesem Schritt können etwa Verfahren oder Richtlinien für das Team festgelegt werden, die die Kommunikationswege zwischen den wichtigsten Stakeholdern und dem Team definieren.

5. Training und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten

Die Themen Training und Weiterentwicklung sind grundlegend für den Erfolg eines jeden EA-Teams. Da sich Unternehmen mit der Zeit verändern und anpassen müssen, wandelt sich auch die Enterprise Architektur.

Alle Teammitglieder müssen die Möglichkeit haben, an Workshops, Kursen und Mentoring-Programmen teilzunehmen, damit sie ihren Job auch in Zukunft gut ausführen können.

Ähnliches Thema: Der Enterprise Architect von morgen

6. Die Unternehmensstrategie abstimmen

Bevor Sie mit den EA-Aktivitäten starten, sollten die Ziele Ihres EA-Teams auf die allgemeine Geschäftsstrategie Ihres Unternehmens abgestimmt werden. Dies ist einer der Hauptgründe für die Einführung von Enterprise Architektur in Unternehmen.

Sie müssen also die Geschäftsziele verstehen und mit Stakeholdern zusammenarbeiten, um Technologien auf Geschäftsprozesse abzustimmen und somit zur Erreichung der Unternehmensziele beizutragen.

 

Wie geht’s weiter?

Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg für die Zusammenstellung eines Enterprise Architektur Teams. Jede Struktur hat seine Vor- und Nachteile, abhängig von den Unternehmensbedürfnissen. Daher ist es immer gut, wenn man bei der Teamstruktur Flexibilität an den Tag legt.

Wenn Sie sich jedoch an den in diesem Guide beschriebenen Strukturen und Schritten orientieren, können Sie ein EA-Team gründen, das Ihr Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele unterstützt, eine fundierte EA-Strategie erstellt und das richtige EA-Tool auswählt.

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FAQs

Was ist ein Enterprise Architektur Team?

Ein Enterprise Architektur Team beschreibt eine Gruppe innerhalb eins Unternehmens, die sich mit der Abstimmung der Geschäftsstrategie und der IT befasst. Ein EA-Team kann aus Enterprise Architects, Solution Architects, Projektmanagern und anderen IT-Experten oder -Analysten bestehen. 

Wir arbeiten Architects mit dem Lean-Agile Center of Excellence zusammen?

Architects sollten mit dem Lean-Agile Center of Excellence arbeiten, indem sie Strukturlösungen definieren und pflegen. Auf diese Weise können sie sich auf die Standards, Protokolle und Technologien einigen, die für den Betrieb einer schlanken Infrastruktur erforderlich sind, die mit den Geschäftszielen übereinstimmt. 

- EA schafft Bewusstsein für industrierelevante Technologien und zeigt klar auf, wie sich ein vorgeschlagener Service auf Unternehmen auswirkt.

- Mithilfe von EA lassen sich unternehmensweit agile Methoden implementieren, um die Bereitstellung von Produkten zu beschleunigen und Abteilungssilos zu überwinden.

- Durch Survey-Funktionalitäten können datengetriebene Erkenntnisse gewonnen werden. Diese dienen der Unternehmensleitung als fundierte Informationsgrundlage, um Investitionen und Transformationsstrategien angemessen zu priorisieren.

- Außerdem können mit EA Prozesse standardisiert werden, sodass Unternehmen Transformationen erfolgreich durchführen können.

Wo kann das EA-Team in das Organigramm eingegliedert werden?

In einem Organigramm kann das EA-Team in unterschiedlichen Stellen positioniert werden, abhängig vom jeweiligen Business Case. Es gibt drei Möglichkeiten: (1) Die funktionszentrierte EA kann in jede vertikale Geschäftseinheit eingeordnet werden. (2) Die IT-zentrierte EA kann in die vertikale IT-Einheit eingeordnet werden. (3) Die strategiezentrierte EA kann in die Geschäftsstrategie oder die Betriebsvertikale eingeordnet werden. 

Welche Grenzen hat EA?

Das Ziel von Enterprise Architektur ist es, Prozesse zu optimieren, langfristig Kosten einzusparen und die Business- und IT-Strukturen von Unternehmen zu modernisieren. Das kann jedoch nur funktionieren, wenn die Stakeholder die Aktivitäten verstehen und unterstützen. Dafür braucht es eine klare und gemeinsam geteilte Vision, die auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet ist. 

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