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Was ist SaaS? Eine Definition von Software-as-a-Service

Was ist SaaS und warum ist es viel mehr als nur ein Technologietrend? In diesem Guide erfahren Sie alles, was Sie über Software-as-a-Service und die vielen Vorteile wissen müssen.

SaaS in konkreten zahlen

177 Apps icon

werden durchschnittlich in Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern genutzt.

23% Wachstum

wird es bis zum Ende 2021 bei den Ausgaben der Cloud-Endbenutzer geben.

500 Mrd. Dollar

werden bis zum Jahr 2023 für die Cloud im Allgemeinen ausgegeben.

SaaS-Definition

SaaS steht für Software-as-a-Service und ist eine cloudbasierte Software­bereit­stellungs­methode, mit der Benutzer auf Applikationen und Daten über alle Webbrowser zugreifen können. Natürlich ist ein Internetzugang dafür eine Voraussetzung. Diese Services werden von Drittanbietern gehostet, die sich um alle Server, Datenbanken und Softwarecodes kümmern.

SaaS ist eines der drei am weitesten verbreiteten Cloud-Computing-Kategorien. Neben SaaS gibt es noch IaaS (Infrastructure-as-a-Service) und PaaS (Platform-as-a-Service). Da SaaS viele Vorteile für kleine als auch große Unternehmen bietet, hat sich dieses Cloud-Computing-Modell als standardmäßige Softwarebereitstellungsmethode über alle Branchen hinweg durchgesetzt.

Das SaaS-Managementmodell funktioniert on demand. Der Anbieter stellt also den webbasierten Zugriff zur Applikation zur Verfügung, die bereits voll funktionsfähig und einsatzbereit ist und nicht erst auf der Hardware des Kunden installiert werden muss.

Auch wenn der Quellcode der Applikation für alle Kunden gleich ist, können sich Benutzer dennoch dafür entscheiden, ihr Abonnement hinschlich Features, Speicherplatz oder Lizenzanzahl up- oder downzugraden.

 

Was ist eine SaaS-Plattform?

Eine SaaS-Plattform ist eine digitale Plattform, mithilfe derer SaaS-Applikationen verteilt und verwaltet werden können. Moderne SaaS-Plattformen bieten eine breite Palette unterschiedlicher Features und Funktionalitäten, mit denen Prozesse optimiert oder automatisiert werden können (z.B. Einführung neuer SaaS-Applikationen oder Abrechnung).

 

Arten und Beispiele

Es gibt zwei unterschiedliche SaaS-Arten. Damit Sie einen fundierten Wachstumsplan für Ihr Unternehmen ausarbeiten können, müssen Sie zwingend den Unterschied zwischen diesen beiden Arten verstehen.

Horizontale SaaS: Diese SaaS-Art bezieht sich auf Software, die sich branchenübergreifend an ein breites Publikum richtet. Diese Softwareart erfüllt in der Regel großangelegte Geschäftsbedürfnisse anstelle einzelner, kundenspezifischer Wünsche. Da horizontale SaaS-Lösungen im Prinzip von jedem Unternehmen genutzt werden können und viele unterschiedliche Services bieten, verfügen sie auch über einen größeren Marktanteil als die vertikalen Lösungen.

Beispiele für diese SaaS-Art wären etwa QuickBooks für Buchhaltung, Salesforce für Customer-Relationship-Management und Hubspot für Marketing.

Vertikale SaaS: Dies ist das genaue Gegenteil der horizontalen SaaS und umfasst Lösungen, die sich eher nischen- oder branchenspezifischen Bedürfnissen annehmen. Und da hier keine große Produktkategorie abgedeckt wird, richtet sich vertikale SaaS an einen kleineren Markt und verfügt im Vergleich zum horizontalen SaaS über einen geringeren Marktanteil. Dennoch lässt sich ein Trend hin zum vertikalen SaaS-Modell im Cloud Computing erkennen, da immer mehr Kunden nach maßgeschneiderten Lösungen suchen, die sich spezifischer Bedürfnisse annehmen.

Beispiele für diese SaaS-Art wären etwa HotSchedules, eine Management-Software für Restaurants, oder Health Insurance Plan, eine Software im Bereich zahnärztlicher Vorsorge.

 

Wie unterscheiden sich vertikale und horizontale SaaS?

Während das horizontale SaaS-Modell ein breites Spektrum an branchenunabhängigen Services bietet, konzentriert sich das vertikale SaaS-Modell eher auf branchenspezifische Bedürfnisse. Das vertikale SaaS-Modell ist noch relativ neu, erfreut sich jedoch immer größerer Beliebtheit bei Kunden, die sich von Standardlösungen wegbewegen möchten.

 

Die Geschichte von SaaS

Auch wenn SaaS für die meisten Unternehmen und Personen ein noch relativ neues Konzept ist, finden sich die Ursprünge dieses Modells in den 60er Jahren mit dem Aufkommen der ersten Computer. Das Modell entstand aus der Not heraus – damals konnten sich nur sehr wenige Unternehmen eigene Computer leisten, da die Hardware sehr kostspielig war. Anstatt jeden Mitarbeiter mit einer eigenen, voll funktionsfähigen Maschine auszustatten, griffen diese Unternehmen auf ein „Time-Sharing-System“ zurück.

Dies markiert den Beginn der Cloud-Computing-Branche und ist damit auch die Geburtsstunde von SaaS. Das System bestand aus einer Vielzahl von Terminal-Tastaturen und Monitoren ohne CPUs, die mit einem Mainframe verbunden waren, in dem alle Daten gespeichert wurden. Um das System zu nutzen, mussten die Benutzer ein Kommando über den Terminal eingeben, der diesen an den Mainframe schickt. Danach wurde der Output des Mainframe an den Terminalmonitor geschickt. Die Verbindung von Computern hin zu einem großen Netzwerk bereitete damals den Weg für das, was wir heutzutage als „Internet“ kennen.

Mit dem Siegeszug des Breitband-Internets stieg der Bedarf nach zentralisiertem Computing stetig. Ein großer Treiber waren die hohen Kosten für Datenspeicherplatz, gleichwie Bloatware, die die Festplatten schnell an ihre Belastungsgrenzen brachten.

Bevor jedoch SaaS auf den Plan kam, gab es ASP – Application Service Provider. Dieses System scheiterte jedoch, da es Probleme beim Deployment sowie bei Upgrades gab. Und genau das war der Moment, an dem SaaS die Weltbühne betrat: 1988 begann Concur als erstes SaaS-Unternehmen mit dem Verkauf von Softwarelizenzen. Kurze Zeit später schloss sich Salesforce an und launchte die erste SaaS-Plattform (CRMI), die als Vorlage für das SaaS-Bereitstellungsmodell fungierte.

Mit der Kampagne „The End of Software“ läutete das Zeitalter von Software-as-a-Service ein und inspirierte Early Adopters wie Amazon Web Services in 2002 und ein sieben Jahre später auch Microsoft mit Windows Azure.

Trends und Wachstum

Obwohl SaaS in seinen Anfängen nur eingeschränkt flexibel war, ist es heutzutage das beliebteste Softwarebereitstellungsmodell, mit dem sowohl allgemeine als auch branchenspezifische Unternehmensbedürfnisse erfüllt werden können. Aber welche Erkenntnisse können wir aus den derzeitigen SaaS-Trends und -Statistiken für die Zukunft des Cloud Computing ableiten?

SaaS-Ausgaben

Mit der Zunahme von SaaS-Services in Unternehmen wachsen zwangsläufig auch die zugehörigen SaaS-Ausgaben. Laut Gartner werden Ausgaben der Endbenutzer für Public Clouds bis Ende 2021 um 23 % steigen. Dies führt zu einem Anstieg von 270 Mrd. USD auf 332,3 Mrd. USD, wobei SaaS mit 122,6 Mrd. USD das größte Segment darstellt. Im Jahr 2023 werden die gesamten Cloud-Ausgaben - also IaaS, PaaS und SaaS zusammen - voraussichtlich satte 500 Milliarden US-Dollar erreicht haben.

SaaS-Wachstum

Die steigende Nachfrage nach SaaS führt dazu, dass immer mehr SaaS-Anbieter ein Stück vom Kuchen in Form von Marktanteilen haben möchten. Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass große Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern durchschnittlich 177 SaaS-Applikationen nutzen.

Daher setzen diese Unternehmen verstärkt auf SaaS-Management-Tools, mit denen sie ihre Applikationen und Anbieter kontrollieren und verwalten können. Nach Angaben von Statista gab es im Jahr 2021 allein in den USA 15.000 SaaS-Unternehmen mit insgesamt 14 Milliarden Kunden weltweit.

Die größten SaaS-Unternehmen

Aber wer sind die Big Player in der SaaS-Welt? In der folgenden Liste finden Sie die 10 größten SaaS-Unternehmen basierend auf ihrem Marktwert (Stand: September 2021).

  1. Adobe Inc. (316,8 Mrd. USD)
  2. com (300,8 Mrd. USD)
  3. Shopify Inc. (188,5 Mrd. USD)
  4. Intuit Inc. (174,3 Mrd. USD)
  5. ServiceNow, Inc. (136,6 Mrd. USD)
  6. Atlassian Corporation Plc (136,6 Mrd. USD)
  7. Square, Inc. (108,1 Mrd. USD)
  8. Snowflake Inc. (108,0 Mrd. USD)
  9. Zoom Video Communications, Inc. (78,7 Mrd. USD)
  10. Workday, Inc. (71,9 Mrd. USD)

Vorteile und Eigenschaften von SaaS

Wenn sich Unternehmen in unserer heutigen Zeit im digitalen Markt erfolgreich behaupten möchten, geht kein Weg an SaaS vorbei. Dank der Flexibilität und Skalierbarkeit sind SaaS-Lösungen darauf ausgelegt, sich schnell an sich ändernde Anforderungen anzupassen und kontinuierliche Transformationen zu unterstützen. Aber das ist nicht alles.

Im nächsten Abschnitt werden die wichtigsten Vorteile und Eigenschaften von SaaS beschrieben, die dieses Cloud-Computing-Modell zu einem Muss für moderne und innovative Unternehmen weltweit machen.

Warum ist SaaS so wichtig?

Heutzutage ist SaaS kein „Nice-to-Have“ mehr, sondern eine standardmäßige Softwarebereitstellungsmethode in allen Industrien und Branchen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen, die von Kosteneinsparungen und leichtem Remote-Zugriff bis hin zu verbesserter Zusammenarbeit und Anpassung reichen.

 

Geringere Kosten

Ursprünglich zielten SaaS-Applikationen auf kleine Unternehmen und Startups ab, denen die finanziellen Mittel für die Beschaffung eigener Hardware fehlte oder die kein Team zur Verwaltung einer komplexen IT-Landschaft unterhalten konnten.

Dies hat sich jedoch grundsätzlich geändert. Sowohl kleine als auch große Unternehmen profitieren davon, dass SaaS die Kosten für die Ersteinrichtung reduziert. Und da Drittanbieter für den Softwarecode verantwortlich sind, fallen Softwareupdates, Wartung und Support auch in ihren Aufgabenbereich.

Außerdem bieten viele Anbieter unterschiedliche Lizenzpläne. Damit können sich Kunden die Lizenzanzahl und Features ihren Unternehmensbedürfnissen entsprechend zusammenstellen.

Zugriff

Im Gegensatz zu On-Premise-Lösungen muss SaaS nicht auf die Computer und Hardware der Kunden gespielt werden. Um auf die Software und Unternehmensdaten zuzugreifen, brauchen die Benutzer lediglich eine Internetverbindung, einen Web-Browser und ihre Anmeldedaten. Dies ändert die Art und Weise, wie Unternehmen funktionieren und Geschäfte führen.

Da Mitarbeiter remote arbeiten können, können sie ihren Arbeitsplatz flexibel selbst bestimmen, wodurch Unternehmen auch Büroplatz einsparen. Dieser Zugriff erleichtert zudem die Zusammenarbeit von Teams, die sich in unterschiedlichen Regionen auf der Welt befinden und dieselbe Software und Datenbank zur Durchführung ihrer Aufgaben verwenden.

Hohe Benutzerakzeptanz

Wenn Unternehmen neue Softwarelösungen einführen, ist die Benutzerakzeptanz eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des Tools. Wenn Tools nicht ausreichend oder effizient genug genutzt werden, sinkt der Mehrwert der Software und führt zu Ineffizienzen und Verschwendung.

SaaS-Lösungen sind für ihre intuitiven und benutzerfreundlichen Bedienoberflächen bekannt, die auch technisch weniger versierten Mitarbeitern die Nutzung erleichtern. Zusätzlich bieten viele SaaS-Anbieter viele Info- und Schulungsmaterialien wie Webinare oder Online-Kurse, mit denen die Benutzerakzeptanz gesteigert werden kann.

Mithilfe von SaaS-Management-Plattformen können IT-Teams die Benutzerakzeptanz nachverfolgen und bei Bedarf zusätzlichen Support oder weitere Schulungen anbieten.

Anpassungen

SaaS-Lösungen haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt – nicht nur, was die kundenspezifischen Anpassungen von Funktionalitäten anbelangt, sondern auch das „Look-and-Feel“. Die meisten SaaS-Lösungen erlauben ihren Benutzern, gewisse Parameter in den Einstellungen anzupassen, damit sich die Software reibungslos in bereits vorhandene Workflows integriert.

Dies ist auch als Softwarekonfiguration bekannt – ein Feature, das eher mit maßgeschneiderter Software in Verbindung gebracht wird, die noch von den Unternehmen selbst entwickelt wird.

Kann ich SaaS an meine Anforderungen anpassen?

Die meisten modernen SaaS-Lösungen erlauben es ihren Benutzern, Einstellungen und vordefinierte Parameter innerhalb der Applikation zu personalisieren und zu konfigurieren. Solche Anpassungen können jedoch nur bis zu einem gewissen Grad durchgeführt werden und schließen Modifizierungen am Kernprodukt oder am Quellcode aus.

 

Schnelle Bereitstellung von Features

Da SaaS-Anbieter für Updates und die Integration neuer Features verantwortlich sind, führen sie auch alle notwendigen Tests in den Entwicklungsphasen durch.

Da sich die Anbieter um Upgrades kümmern, fallen für die Kunden weniger Kosten an. Diese nutzen die ausgereiften Software-Features, die die Beta-Phase bereits verlassen haben und bereit für den Rollout sind. Und da es nur eine einzige Konfiguration gibt, müssen sich die Kunden keine Gedanken um die Versionskontrolle machen.

In den meisten Fällen hat der SaaS-Anbieter Kunden in unterschiedlichsten Branchen und kann das Benutzerverhalten für zukünftige Verbesserungen analysieren.

Offene Integration

Da SaaS-Applikationen nicht mit den internen Unternehmenssystemen verknüpft sind, nutzen sie Integrationsprotokolle oder APIs (Application Programming Interfaces). Die Standardisierung der API-Technologie führte zur Entwicklung von Mashups – Web-Applikationen, die Inhalte aus unterschiedlichen Quellen beziehen und verschiedene Services in einer leichtgewichtigen UI verbinden.

Dies zeichnet SaaS-Lösungen aus und hebt sie von traditioneller On-Premises-Software ab, die sich nur sehr schwer in die Firewall von Unternehmen integrieren lässt. Außerdem können Kunden ihre SaaS-Applikationen mithilfe von APIs oder programmierbaren Schnittstellen nachjustieren und so eine noch geschmeidigere Integration gewährleisten.

Verbesserte Zusammenarbeit

Neben besserer Erreichbarkeit erleichtern Ihnen SaaS-Lösungen die teamübergreifende Zusammenarbeit.

Zunächst werden alle wichtigen Informationen an einem zentralen Ort zusammengetragen, sodass auch remote arbeitende Mitarbeiter auf diese Daten zugreifen können. Außerdem bieten SaaS-Applikationen bestimmte Features, mit denen Teams an Dokumenten oder Dateien in Echtzeit arbeiten können, wodurch eine bessere Versionskontrolle ermöglicht wird.

Es gibt auch weitere Features, die die Zusammenarbeit einfacher gestalten, darunter Chats, interaktive Kalender zur besseren Projektverwaltung und Aufgabenverteilung und benutzerfreundliche Umfragetools für größere Entscheidungen, bei dem das gesamte Team seine Stimme abgeben sollte.

Auch wenn On-Prem-Lösungen ähnliche Features anbieten, finden sie sich doch häufiger in SaaS-Lösungen.

Offene SaaS

Einige SaaS-Lösungen beruhen auf Open-Source-Code. Eines der wohl besten Beispiele ist WordPress, ein Open-Source Content-Management-System. Wie jedes andere SaaS-Produkt auch ist ein Drittanbieter für das Hosting, die Wartung und den Support der offenen SaaS-Applikation verantwortlich.

Open-Source-Elemente implizieren jedoch auch, dass eine Benutzer-Community die Entwicklung von Features und Produkten indirekt mitbestimmt – mit positiven Folgen für das Produkt: Man sieht eine deutliche Qualitätssteigerung, da Bugs schnell gemeldet und gefixt werden.

Außerdem wird die Applikation flexibler und erschwinglicher, da Benutzer selbst Anpassungen vornehmen können, ohne dabei ihre eigenen Finanzmittel investieren zu müssen.

Nachteile und Geschäftsrisiken

SaaS bietet Unternehmen aller Größen viele Vorteile. Aber natürlich ist dies nur die eine Seite der Medaille. Es gibt auch nicht zu unterschätzende Risiken und Nachteile. Auch wenn die Vorteile die Nachteile in der Regel überwiegen, sollte sich jedes Unternehmen mit folgenden Aspekten eindringlich auseinandersetzen:

  • Geringere Kontrolle: Im Vergleich zu traditionellen On-Prem-Lösungen haben Benutzer bei der Nutzung von SaaS-Lösungen weniger Kontrolle. Dies bezieht sich auf die Bereiche Funktionalität, Downtime, und Verwaltung wichtiger Unternehmensdaten.

  • Eingeschränkte Produktanpassung: SaaS-Benutzer sollten wissen, dass sie SaaS-Lösungen nur bis zu einem bestimmten Grad an ihre Bedürfnisse anpassen können. Bevor Sie sich also für eine Applikation entscheiden, sollten Sie sicherstellen, dass sie Ihrem Unternehmen entspricht und die für Sie wichtigen Parameter angepasst werden können.

  • Inkompatibilität: Die Eingliederung von SaaS-Applikationen in ein bestehendes System kann sich schwierig gestalten. Der SaaS-Anbieter könnte auch neue Upgrades auf den Weg bringen, die wiederum neue Schwachstellen eröffnen und zu Inkompatibilitätsproblemen führen.

  • Sicherheitsrisiken: Da eine große Anzahl sensibler Daten Off-Premises gespeichert wird, müssen Unternehmen sicherstellen, dass der Drittanbieter alle notwendigen Sicherheitskontrollen zum Datenschutz unternimmt und die Compliance-Vorgaben eingehalten werden. Falls der Anbieter dies nicht tut, könnte das für das Unternehmen eine Datenschutzverletzung und hohe Strafzahlungen bedeuten.

  • Verschwendete Ressourcen: SaaS führt nur dann zu Kostenreduzierung, wenn es gut verwaltet wird. Unternehmen, die für unterschiedliche Applikationen mit sich überschneidenden Features bezahlen oder die Kontrolle über die Schatten-IT verloren haben, verschwenden wichtige Ressourcen und können eben nicht die zentralen Vorteile von SaaS für sich nutzen.

Was passiert, wenn mein SaaS-Anbieter in Konkurs geht?

Um Problemen bei einem potenziellen Konkurs eines SaaS-Anbieters vorzubeugen, sollten Unternehmen im Voraus für solche Krisensituationen Vorkehrungen treffen. Sie sollten sich bspw. für einen bekannten und finanziell stabilen Anbieter entschieden, ihre Daten durch Backup-Tools sichern und einen Krisenplan für den Fall einer Datenmigration erstellen.

 

Sicherheit und Privatsphäre

Da sich die SaaS-Anbieter um die Software-Wartung und Updates kümmern, sind sie auch für die Sicherheit der SaaS-Plattform, Applikationen, Systeme und physischen Infrastruktur verantwortlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass dem Kunden in Sachen Sicherheit überhaupt keine Verantwortung mehr zukommt.

Es ist nicht die Aufgabe der Anbieter, die Daten ihrer Benutzer zu schützen oder die Zugriffsrechte zu verwalten. Natürlich gibt es Anbieter, die umfassendere Sicherheitsoptionen anbieten als andere, daher sollten Unternehmen ganz genau um ihre Sicherheitsanforderungen wissen. Dafür ist die Durchführung einer detaillierten SaaS-Sicherheitsbewertung notwendig, damit Unternehmen sich für den Anbieter entscheiden können, der all ihre Anforderungen erfüllt.

Kunden tun außerdem gut daran, ihre SaaS-Sicherheitspraktiken zu verbessern, um die Daten in ihren SaaS-Applikationen angemessen zu schützen.

 

Sind meine Daten sicher in der Cloud?

Auch wenn die Speicherung vertraulicher Daten in der Cloud ein schlechtes Image hat, können SaaS-Applikationen einen besseren Datenschutz ermöglichen als On-Premises-Lösungen. Dies gilt natürlich nur, wenn sich Unternehmen für den richtigen Anbieter entscheiden sowie auf die richtigen Technologien und Best Practices setzen, um jedweden Datenschutzverletzungen vorzubeugen.

 

Sicherheitsprobleme

Wenn Unternehmen wissen, welche unterschiedlichen Sicherheitsprobleme bei der Einführung und Nutzung cloudbasierter Software entstehen können, lassen sich einfacher präventive Maßnahmen ergreifen – so ersparen sich die Unternehmen auf lange Sicht gesehen viele Kopfschmerzen. Im Folgenden werden die wichtigsten Sicherheitsgefahren aufgeführt, mit denen sich Unternehmen vor der Cloud-Migration befassen sollten:

  • Phishing
  • Datendiebstahl
  • Nicht autorisierter Zugriff
  • Malware
  • Compliance und Audits
  • Account-Übernahmen

Werfen Sie einen Blick auf unseren SaaS Security Guide für eine detaillierte Ausführung der einzelnen SaaS-Sicherheitsgefahren.

 

Wem gehören die Daten in SaaS?

Auch wenn Unternehmensdaten mit SaaS-Lösungen nicht On-Premises gespeichert werden, gehören die Daten immer noch den jeweiligen Benutzern. Diese haben das Recht, ihre Daten jederzeit abzurufen. Überprüfen Sie die SLA (Service Level Agreements), in denen der Anbieter bestätigt, wem die auf externen Servern befindlichen Daten gehören.

 

Einhaltung gesetzlicher Auflagen

Die bereit beschriebenen Sicherheitsrisiken umfassen auch „Compliance und Audits“. Je nach Branche gibt es unterschiedliche gesetzliche Auflagen (wie etwa DSGVO), denen mit einem ausgereiften SaaS-Compliance-Management Rechnung getragen werden muss.

Wenn ein Unternehmen cloudbasierte Services benutzt, die entweder den Compliance-Richtlinien nicht entsprechen oder keinen Audit Trail gemäß SOX hinterlassen, kann dies hohe Strafsummen nach sich ziehen – Strafsummen, die für Unternehmen eine ernstzunehmende Gefahr darstellen. Im Folgenden werden einige Beispiele für SaaS-Compliance angeführt:

  • SOX: Der Sarbanes-Oxley Act of 2002 ist ein US-amerikanisches Gesetz, das eine Reihe vordefinierter Praktiken für das Reporting und die Führung von Finanzunterlagen von Unternehmen vorsieht.

  • DSGVO: Die Datenschutz-Grundverordnung ist ein Gesetz, das den Datenschutz sowie die Privatsphäre im europäischen Wirtschaftsraum reguliert.

  • ISO/IEC 27001: Die Internationale Organisation für Standardisierung und die Internationale Elektrotechnische Kommission haben gemeinsam Standards im Bereich Informations­sicherheits­mana­gement erarbeitet und festgelegt.
  • SOC 2: Service and Organization Controls 2 ist ein Auditierungsprozess, der sich mit den Informationssystemen von Unternehmen befasst und prüft, ob sie die Trust Service Criteria (TSC) des American Institute of Certified Public Accountants (AICPA) erfüllen.

  • PCI DSS: Der Payment Card Industry Data Security Standard ist ein Regelwerk zur Sicherung von Daten beim elektronischen Zahlungsverkehr.

  • HIPAA: Der Health Insurance Portability and Accountability Act betrifft den US-amerikanischen Gesundheitssektor und setzt Standards für die Umgang und den Schutz von Patientendaten.

Sicherheitslösungen

Sobald Sie sich der Sicherheitsrisiken bewusst sind, ist es viel einfacher, sich für die richtige SaaS-Sicherheitslösung zu entscheiden – wie etwa eine SaaS-Management-Plattform, die automatisch Compliance-Verstöße aufdeckt und nachverfolgt.

Im Folgenden finden Sie vier beliebte Sicherheitslösungen, die branchenübergreifend genutzt werden:

  • CASBs: Ein Cloud Access Security Broker ist eine Software, die alle Aktivitäten zwischen dem Benutzer eines Cloud-Service und den Cloud-Applikationen überwacht. Ein CASB setzt auch Sicherheitsrichtlinien durch und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Compliance-Verstößen.

  • DLP: Software zur Verhinderung von Datenverlust erfasst verdächtige Aktivitäten und verhindert so Datenschutzverletzungen. Es schützt auch das geistige Eigentum und erlaubt es Unternehmen, ihre eigenen Datenzugriffsrichtlinien zu definieren.

  • Malware-Schutz: Dank AI verbessert sich der Malware-Schutz kontinuierlich. Fortgeschrittene Technologien bauen auf Verhaltensanalysen und Gefahrenbewertung in Echtzeit, um Zero-Day-Angriffe oder Dateien aufzudecken, die sich durch Phishing oder Datenhacking verbreiten könnten.

  • SaaS-Management-Plattform: Durch die Automatisierung von SaaS-Management-Plattformen können Sie alle in Ihrem Unternehmen genutzten SaaS-Applikationen entdecken und tracken. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen alle rechtlichen Anforderungen erfüllt.

Vertrieb

Im Gegensatz zu On-Premises-Software ist der SaaS-Verkauf virtuell und nicht physisch. Traditionelle Software wird als unbefristete Lizenz mit Anschaffungskosten, Installationsgebühren und fortlaufenden Gebühren für technischen Support verkauft. SaaS hingegen verfolgt ein anderes Pricing-Modell.

Die große Mehrheit der SaaS-Anbieter rechnen ihre Produkte mit Abonnementgebühren ab, die von unterschiedlichen Parametern abhängen können, wie etwa die Anzahl der Features oder der Benutzer.

Wird SaaS-Software online vertrieben?

Cloudbasierte Lösungen wie SaaS werden von Unternehmen gehostet, die ihre Applikationen online zur Verfügung stellen. Um auf solche Software-as-a-Service zugreifen zu können, die auf einem externen Server installiert sind, braucht der Endbenutzer eine Internetverbindung und die richtigen Login-Daten.

 

SaaS vs. On-Premise

Obwohl bereits einige Unterschiede zwischen SaaS- und On-Premises-Lösungen beschrieben wurden, ist es dennoch hilfreich, einen genaueren Blick auf ihre Besonderheiten zu werfen und sich anzuschauen, wie sie sich im Detail voneinander unterscheiden. Im Folgenden finden Sie die größten Unterscheidungsmerkmale:

 

Welche Vorteile hat SaaS gegenüber traditioneller Software?

Neben der Einsparung wichtiger Ressourcen bei der Implementierung, Wartung und Anpassung der Software an die unterschiedlichen Unternehmensbedürfnisse, bieten die meisten SaaS-Anbieter auch moderne Sicherheitsoptionen, die in der Cloud gespeicherte Daten schützen. Dadurch wird SaaS die eindeutig attraktivere Option für zukunftsorientierte Unternehmen jedweder Größe.

 

Implementierung und Zugang: Die Implementierung von On-Prem-Software umfasst die Beschaffung von Hardware und erfordert umfangreiche Planung. SaaS hingegen ist sofort einsatzbereit, da die Lösungen nicht in-house gehostet werden. Außerdem können Benutzer von überall auf SaaS-Lösungen zugreifen, was bei On-Prem-Lösungen nicht der Fall ist. Hier beschränkt sich die Nutzung auf die direkte, physische Unternehmensumgebung.

Kosten: On-Prem-Software kann im Vergleich zu SaaS-Lösungen ziemlich kostspielig sein, da Unternehmen über die notwendige Infrastruktur und Hardware zum Betrieb der Software verfügen müssen. Auch wenn die kontinuierlichen Wartungskosten geringer ausfallen können, müssen Unternehmen erfahrene IT-Experten einstellen, die sich um Probleme oder eben die Wartung kümmern. SaaS erfordert zwar keine hohen Startkosten, umfasst jedoch ein monatliches oder jährliches Nutzungsentgelt.

Wartung: Wie oben bereits beschrieben, braucht es für die Wartung, Aktualisierung und Problemlösung in Falle von Bugs oder Sicherheitsgefahren von On-Prem-Software ein internes IT-Team. SaaS wird jedoch vom jeweiligen Anbieter gewartet, der ein voll funktionsfähiges Produkt und den notwendigen Support in Sachen Schulungen oder softwarebezogenen Problemen liefert.

Skalierbarkeit: SaaS-Applikationen lassen sich recht leicht den Geschäftsbedürfnissen entsprechend skalieren. Ein Unternehmen kann sich für weniger Lizenzen, geringere Speicherkapazität oder weniger Features entscheiden, bevor in den nächsten Vertragszyklus gestartet wird. Die Skalierung von On-Prem-Lösungen gestaltet sich nicht so einfach, da hier viel mehr Planung und ein größeres Budget erforderlich sind. Deswegen sind Unternehmen, die sich in einer Wachstumsphase befinden, besser mit SaaS bedient.

Sicherheit und Compliance: Die meisten namhaften SaaS-Anbieter nutzen modernste Technologien, um die Daten ihrer Kunden vor Hackern oder Verlust zu schützen. Unternehmen, die noch immer auf On-Prem-Lösungen setzen, müssen eigene Schutzmechanismen implementieren und über fundiertes Wissen zu Themen wie Compliance oder die neusten Sicherheitsgefahren verfügen. Daher kann die Datenspeicherung in der Cloud letztendlich sicherer als On-Premise sein.

 

Verträge und Pricing-Modelle

Ein Verständnis der Benutzerverträge and unterschiedlichen Pricing-Modelle der SaaS-Lösungen ist eine Grundvoraussetzung, um das volle Potenzial dieser Lösungen auszuschöpfen und einen maximalen Mehrwert zu erzielen. Die SaaS-Optimierung kann am besten mithilfe einer SaaS-Management-Plattform erreicht werden, die Benutzer im Voraus über anstehende Vertragsverlängerungen benachrichtigt. So können Teams ihre Verträge und Preise neu aushandeln.

Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der SaaS-Pricing-Modelle und SaaS-Verträge.

Pricing-Modelle

Flatrate-Pricing: Dies ist das einfachste Pricing-Modell, da es nur einen einzigen Pricing-Plan für alle Kunden gibt. Dieses Modell kommt nicht nur Ihrer Finanz- und Beschaffungsabteilung zugute, da sie die anfallenden Cloud-Kosten einfacher einplanen können, es ist auch eine großartige Option für aktive Kunden, die alle Features nutzen. Wenn das Produkt jedoch nicht vollumfassend verwendet wird, sollte man sich für einen detaillierteren Lizenzplan entscheiden.

Price-per-User: In diesem Fall bezahlt der Kunde pro verwendete Lizenz (z.B. Microsoft 365 Lizenztypen). Lizenzen lassen sich in den meisten Fällen flexibel hinzufügen oder entfernen und an die Anzahl Ihrer Teammitglieder anpassen. Für SaaS-Manager ist es wichtig, dass sie jederzeit genau wissen, wer eine Software eigentlich nutzt. So kann sichergestellt werden, dass nicht etwa für Lizenzen bezahlt wird, die überhaupt nicht gebraucht werden.

Price-per-Usage: Ähnlich wie das Price-Per-User-Modell wird auch hier der Preis an die individuelle Nutzung angepasst. Je stärker ein Produkt genutzt wird, desto teurer wird es. Auch wenn dieser Ansatz Mitarbeiter abschrecken könnte, das Produkt regelmäßig zu verwenden, ist dieses „Pay-as-you-go“-Modell besonders für wachsende Unternehmen attraktiv.

Price-per-Feature: Dieses Modell sieht einen modularen Pricing-Ansatz vor. Das bedeutet, dass Kunden eine Basic-Version der Software erhalten, das Kernprodukt jedoch um Features erweitern und verbessern können. Um unnötige Cloud-Ausgaben und Sicherheitsrisiken zu vermeiden, sollte sichergestellt sein, dass die Mitarbeiter die zusätzlichen Features tatsächlich nutzen und die hinzugefügten Features auch den im Unternehmen etablierten Sicherheitsstandards entsprechen.

Tiered Pricing: Tiered Pricing bzw. stufenhaft aufgebaute Pricing-Modelle umfassen 2 bis 4 unterschiedliche Software-Pläne, zwischen denen sich Unternehmen entscheiden können. Jedes dieser Pläne umfasst eine bestimmte Anzahl an Features, etwa Cloud-Speicherplatz oder zusätzlicher Support. Auch wenn dies eine herausragende Möglichkeit zur Reduzierung von Cloud-Kosten ist, muss die Beschaffungsabteilung genau wissen, welcher Software-Plan die Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens am besten erfüllt.

Kostenlose Testversion/Fremium: Eine kostenlose Testversion deckt zwar nur einen bestimmten Zeitraum ab, ist aber eine gute Möglichkeit, ein Produkt kennenzulernen. Dies gilt auch für das Freemium-Modell, bei dem eine kostenlose Basic-Version der Software für einen unbegrenzten Zeitraum angeboten wird. Auch wenn diese Modelle dazu beitragen, die Cloud-Ausgaben zu senken, fehlen ihnen möglicherweise Sicherheitsfunktionen.

Verträge

Unternehmen können sich meist zwischen monatlichen SaaS-Abonnements oder jährlichen SaaS-Verträgen entscheiden.

  • Monatliches Abonnement: Mit diesem Vertragsmodell entrichtet der Benutzer eine monatliche Gebühr und kann das Abonnement monatlich kündigen. Dieser Vertragstyp bietet Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität, ist aber in den meisten Fällen auch teurer als Jahresverträge.
  • Jahresverträge: Diese Verträge erfordern nur an Mindestmaß an administrativem Aufwand, binden Unternehmen jedoch auch an 12-monatige Vertragszeiträume. Dennoch sind sie kostengünstiger als monatliche Abonnements und eine gute Wahl, wenn das Produkt über einen längeren Zeitraum hinweg verwendet werden soll (z.B. Microsoft Enterprise Agreement).

Diese beiden Vertragstypen beinhalten meist eine automatische Vertragsverlängerung – wenn also nicht rechtzeitig gekündigt wird, wird der Vertrag automatisch um eine Periode verlängert. Da in den meisten Unternehmen immer stärker auf SaaS-Applikationen gesetzt werden, helfen Lösungen wie LeanIX SMP den Teams bei der Nachverfolgung und Verwaltung von SaaS-Verträgen sowie bei der fristgerechten Kündigung oder Neuverhandlung.

Abonnement vs. unbefristete Lizenz

Während SaaS in der Regel auf abonnementbasierten Pricing-Modellen beruht, wird traditionelle Software noch immer als unbefristete Lizenz verkauft. Im Folgenden finden Sie die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Modellen:

  • SaaS-Lizenz: Der Benutzer mietet die Software und kann remote und mit jedem Endgerät auf diese zugreifen. Die Anfangskosten sind sehr gering, wohingegen die Gesamtbetriebskosten in ein paar Jahren höher ausfallen können. Da die Wartung in den Verantwortungsbereich der Anbieter fällt, gibt es weniger Ausfallzeiten als bei traditionellen, unbefristeten Lizenzen. Gleichzeitig haben Unternehmen keine Eingriffsmöglichkeiten, wenn ein Service einmal ausfallen sollte.
  • Unbefristete Lizenz: Bei diesem Lizenzmodell gehört die Software dem Kunden und kann von diesem unbegrenzt genutzt werden. Da die Software On-Premise installiert wird, kann sie auch offline genutzt und Lizenzen übertragen werden. Außerdem sinken die Gesamtbetriebskosten im Laufe der Zeit. Hier fallen die Anfangskosten jedoch höher aus und möglicherweise ist auch neue Hardware erforderlich. Zudem ist der Benutzer für die Sicherung der Datenbank verantwortlich.

Architektur

Unternehmen, die SaaS nutzen, haben nicht zwangsläufig dieselbe SaaS-Architektur. Tatsächlich müssen hier zwei unterschiedliche Typen unterschieden werden: Monolithische Architekturen und Microservices-Architekturen. Aber worin unterscheiden sie sich und welche Architektur war zuerst da?

Monolithische Architektur

Hierbei handelt es sich um eine traditionelle einheitliche und einstufige Software oder Applikation, bei der die Benutzeroberfläche und die Datenzugriffscodes auf einer einzigen Plattform gehostet werden. Das bedeutet, dass die SaaS-Lösung aus einem einzigen Modul besteht, das nicht in seine Bestandteile aufgeschlüsselt werden kann. Dieses Architekturmodell ist zwar leicht zu überwachen, lässt sich aber viel schwieriger skalieren oder anpassen.

Microservices-Architektur

Dieser Architekturtyp basiert auf APIs. Die Application Programming Interfaces (Programmierschnittstellen) ermöglichen es den Benutzern, die Software in unterschiedliche Module aufzuschlüsseln, die zwar miteinander kommunizieren, aber unabhängig voneinander deployed und aktualisiert werden können. Dieses Modell bietet ein hohes Maß an Flexibilität und spart sowohl Zeit als auch Ressourcen, trägt jedoch auch zu einer komplexeren IT-Landschaft bei.

Deployment

Es ist allseits bekannt, dass SaaS-Lösungen nur über das Internet genutzt werden können. Aber es gibt unterschiedliche SaaS-Deployment Methoden, derer sich Benutzer bewusst sein sollten. SaaS-Deployment bezieht sich auf die Installation und Bereitstellung von Cloud-Software. Im Folgenden finden Sie die unterschiedlichen Deployment-Methoden sowie ihre Vor- und Nachteile.

Multi-Tenant

Der Großteil aller SaaS-Lösungen sind sogenannte Multi-Tenant-Lösungen. Das bedeutet, dass die Software und ihre Infrastruktur von einer Vielzahl von Kunden geteilt werden. Während sich die Benutzer auf eine einzige Datenbank verlassen, sind sensible Daten nur für den jeweiligen Eigentümer sichtbar. Diese Bereitstellungsmethode bietet den Benutzern weniger Kontrolle, ist aber sehr kostengünstig, da sich die Benutzer die Kosten für die Umgebung teilen.

Single-Tenant

Hier hat jeder Kunde seine ganz eigene Datenbank und Softwareinstanz. Die Vorteile umfassen eine bessere Anpassung an unternehmensspezifische Bedürfnisse, Sicherheit und Abhängigkeit, was besonders für Unternehmen mit strengen Sicherheitskontrollen wichtig ist. Die Nachteile dieser Methode liegen in den höheren Kosten bei der Ersteinrichtung und Wartung.

Private Cloud

Die private Cloud ist eine Form des Single-Tenant-Deployments. Beide Methoden implizieren, dass die Hardware, der Speicher und das Netzwerk einer Applikation einem einzigen Benutzer zugewiesen werden. Während Single-Tenant-Lösungen vom Anbieter verwaltet werden, wird die private Cloud vom Käufer verwaltet, was die Kontroll- und Wartungskosten erhöht.

On-Premises-Rechenzentrum

Es ist durchaus üblich, dass große Regierungsbehörden oder Banken weiterhin ihr eigenes Rechenzentrum betreiben und gleichzeitig von SaaS-Lösungen profitieren möchten. Das bedeutet, dass SaaS-Anbieter flexible Produkte anbieten müssen, die in die bestehende Infrastruktur integriert werden können.

Virtualisierung

Diese Deployment-Methode wird oft mit Multi-Tenancy verwechselt. Während Multi-Tenant bedeutet, dass eine einzelne Instanz von mehreren Benutzern gemeinsam genutzt wird, bedeutet Virtualisierung, dass eine SaaS-Applikation auf separaten virtuellen Maschinen läuft. Die Kunden müssen sich also keine Hardware teilen und haben ihr eigenes Betriebssystem. Dadurch werden Ausfallzeiten minimiert und die Reaktionsfähigkeit und Agilität erhöht.

SaaS-Nutzung

Mittlerweile muss sich jedes Unternehmen zu einem cloubasierten Business wandeln, um in den hochdigitalisierten Märkten von heute mitmischen zu können. Eine Investition in die besten SaaS-Applikationen ist jedoch nicht genug. Unternehmen müssen die SaaS-Nutzung innerhalb ihrer Unternehmen aktiv fördern, um das Maximum aus ihrer Investition holen zu können. Fehlendes Training oder eine unzureichend verwaltete SaaS-Landschaft führen zu einer wachsenden Schatten-IT, ungenutzten Lizenzen und demnach Ineffizienzen.

Nutzungstrends

Cloudbasierte Applikationen haben nicht nur den Geschäftsbetrieb revolutioniert, sondern auch den Kundenservice. Und da der Siegeszug von SaaS gerade erst begonnen hat, steigt auch der Bedarf nach SaaS-Management-Tools.

Falsch verwaltete oder nicht ausreichend genutzte SaaS-Applikationen führen dazu, dass Unternehmen neue Geschäftschancen nicht wahrnehmen können und sich der ROI verschlechtert. Daher ist die Überwachung, Nachverfolgung und Optimierung von SaaS-Lösungen wesentlich für eine erfolgreiche SaaS-Nutzung.

 

Wann sollte SaaS genutzt werden?

SaaS-Applikationen sind ideal für Unternehmen, die sich im Wachstum befinden und schnelle Lösungen brauchen, ohne dabei große Investitionen tätigen zu müssen oder lange Einrichtungszeiträume in Kauf zu nehmen. Erwägen Sie den Umstieg auf SaaS für Applikationen, auf die Sie von überall aus zugreifen müssen oder die Sie nicht so häufig benötigen, wie z. B. Steuersoftware.

 

Begünstigende Faktoren für die Ausweitung der SaaS-Nutzung

Während moderne cloudbasierte Unternehmen die Einführung und Nutzung von SaaS vorantreiben, gibt es auch verschiedene externe Faktoren, die die SaaS-Nutzung im Allgemeinen erleichtern.

Einer davon ist die Verfügbarkeit von Breitband-Internet, damit Mitarbeiter die Applikationen auch erfolgreich remote nutzen können. Hinzu kommt, dass die digitale Kompetenz bei Nicht-IT-Mitarbeitern zunimmt und die Arbeit mit webbasierten Benutzeroberflächen zur neuen Normalität geworden ist.

Eine weitere treibende Kraft ist die Standardisierung des HTTPS-Protokolls sowie die wachsende Akzeptanz von leichtgewichtigen Integrationsprotokollen, die eine kostengünstige Integration von SaaS mit bestehenden internen oder anderen SaaS-Applikationen ermöglichen.

Hemmende Faktoren für die Ausweitung der SaaS-Nutzung

Auch wenn SaaS viele Vorteile mit sich bringt, gibt es auch eine Reihe von spezifischen Herausforderungen. Zum einen werden die Daten auf externen Servern gespeichert, die neue Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen erfordern.

Außerdem weisen SaaS-Applikationen aufgrund der Beschaffenheit der Cloud-Umgebung eine höhere Latenzzeit als On-Premise-Lösungen. Ein Unternehmen, das mit großen Datensätzen arbeitet, die auf den Server des Anbieters übertragen werden müssen, hat es in der Regel schwerer, in die Cloud zu migrieren.

Nicht zuletzt kann ein SaaS-Anbieter jederzeit seinen Betrieb einstellen, sodass Unternehmen vor dem Umstieg auf cloudbasierte Lösungen immer einen Plan B haben müssen.

Kritik

In den ersten Jahren wurde SaaS oft für die Datenspeicherung in der Cloud kritisiert - diese Bedenken nehmen jedoch ab, da die Anbieter stets auf dem neuesten Stand der Technik in Sachen Cybersicherheit sind.

Aus philosophischer Sicht weist Richard Stallman von der Free Software Foundation darauf hin, dass SaaS gegen die Grundsätze der freien Software verstößt - die Nutzer mieten lediglich ein Produkt und „verfügen nicht über die ausführbare Datei, die ihre Berechnungen durchführt“, weshalb es an Transparenz mangelt.

Die Auslagerung von Software und das Vertrauen in eine dritte Partei, die viele verschiedene Kunden bedient, bedeutet auch, dass der Anbieter den genauen Anwendungsfall oder die Probleme der einzelnen Kunden nicht kennt.

FAQ: Software-as-a-Service

Was ist eine SaaS-Plattform?

Eine SaaS-Plattform ist eine digitale Plattform, mithilfe derer SaaS-Applikationen verteilt und verwaltet werden können. Moderne SaaS-Plattformen bieten eine breite Palette unterschiedlicher Features und Funktionalitäten, mit denen Prozesse optimiert oder automatisiert werden können (z.B. Einführung neuer SaaS-Applikationen oder Abrechnung).

Wie unterscheiden sich vertikale und horizontale SaaS?

Während das horizontale SaaS-Modell ein breites Spektrum an branchenunabhängigen Services bietet, konzentriert sich das vertikale SaaS-Modell eher auf branchenspezifische Bedürfnisse. Das vertikale SaaS-Modell ist noch relativ neu, erfreut sich jedoch immer größerer Beliebtheit bei Kunden, die sich von Standardlösungen wegbewegen möchten.

Warum ist SaaS so wichtig?

Heutzutage ist SaaS kein „Nice-to-Have“ mehr, sondern eine standardmäßige Softwarebereitstellungsmethode in allen Industrien und Branchen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen, die von Kosteneinsparungen und leichtem Remote-Zugriff bis hin zu verbesserter Zusammenarbeit und Anpassung reichen.

Kann ich SaaS an meine Anforderungen anpassen?

Die meisten modernen SaaS-Lösungen erlauben es ihren Benutzern, Einstellungen und vordefinierte Parameter innerhalb der Applikation zu personalisieren und zu konfigurieren. Solche Anpassungen können jedoch nur bis zu einem gewissen Grad durchgeführt werden und schließen Modifizierungen am Kernprodukt oder am Quellcode aus.

Was passiert, wenn mein SaaS-Anbieter in Konkurs geht?

Um Problemen bei einem potenziellen Konkurs eines SaaS-Anbieters vorzubeugen, sollten Unternehmen im Voraus für solche Krisensituationen Vorkehrungen treffen. Sie sollten sich bspw. für einen bekannten und finanziell stabilen Anbieter entschieden, ihre Daten durch Backup-Tools sichern und einen Krisenplan für den Fall einer Datenmigration erstellen.

Sind meine Daten sicher in der Cloud?

Auch wenn die Speicherung vertraulicher Daten in der Cloud ein schlechtes Image hat, können SaaS-Applikationen einen besseren Datenschutz ermöglichen als On-Premises-Lösungen. Dies gilt natürlich nur, wenn sich Unternehmen für den richtigen Anbieter entscheiden sowie auf die richtigen Technologien und Best Practices setzen, um jedweden Datenschutzverletzungen vorzubeugen.

Wem gehören die Daten in SaaS?

Auch wenn Unternehmensdaten mit SaaS-Lösungen nicht On-Premises gespeichert werden, gehören die Daten immer noch den jeweiligen Benutzern. Diese haben das Recht, ihre Daten jederzeit abzurufen. Überprüfen Sie die SLA (Service Level Agreements), in denen der Anbieter bestätigt, wem die auf externen Servern befindlichen Daten gehört.

Wird SaaS-Software online vertrieben?

Cloudbasierte Lösungen wie SaaS werden von Unternehmen gehostet, die ihre Applikationen online zur Verfügung stellen. Um auf solche Software-as-a-Service zugreifen zu können, die auf einem externen Server installiert sind, braucht der Endbenutzer eine Internetverbindung und die richtigen Login-Daten.

Welche Vorteile hat SaaS gegenüber traditioneller Software?

Neben der Einsparung wichtiger Ressourcen bei der Implementierung, Wartung und Anpassung der Software an die unterschiedlichen Unternehmensbedürfnisse, bieten die meisten SaaS-Anbieter auch moderne Sicherheitsoptionen, die in der Cloud gespeicherte Daten schützen. Dadurch wird SaaS die eindeutig attraktivere Option für zukunftsorientierte Unternehmen jedweder Größe.

Wann sollte SaaS genutzt werden?

SaaS-Applikationen sind ideal für Unternehmen, die sich im Wachstum befinden und schnelle Lösungen brauchen, ohne dabei große Investitionen tätigen zu müssen oder lange Einrichtungszeiträume in Kauf zu nehmen. Erwägen Sie den Umstieg auf SaaS für Applikationen, auf die Sie von überall aus zugreifen müssen oder die Sie nicht so häufig benötigen, wie z. B. Steuersoftware.